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PORCELAIN COUTURE - Porzellan trifft Mode von Chanel bis Yves Saint Laurent

Der Museumsleiter Dr. Christian Lechelt eröffnete gemeinsam mit dem bekannten Kolumnisten und Designer Peter Kempe die Vernissage. Der Abend war ein gelungener Auftakt zu dieser fulminanten Ausstellung.



In dieser avangardistischen Exhibition gehen die beiden expressiven Kunstformen Mode und Porzellan eine ebenso spannende Kontroverse wie harmonische Liaison ein.

Kempe und Lechelt, beide international anerkannte Profis ihres Fachs, die ihre unglaubliche Passion für ihre Profession verbindet, zeigen in ihren wunderbaren Inszenierungen, dass es sich bei den Ausstellungsprotagonisten ebenso verhält wie eben in der Liebe: Es ist ein Sprudeln, ein Sich-vorwärts-bewegen, Sich-tragen, Zueinander-auf-Distanz-gehen, um wieder in innige Nähe zu gehen. Liebe, die tanzt, sich beflügelt, wo mal der eine, mal der andere trägt und vorantreibt. Mode und Porzellan, wie wir sie heute kennen, gehen beide aus der übersprudelnden Exklusivität und dem progressiven Stilbewusstsein des 18. Jahrhunderts hervor. Und seither ist mal das Porzellan Spiegelbild der Mode, mal ist es umgekehrt. In Couture kleide ich mein Selbst, in Porzellan mein Zuhause: den erweiterten Ausdruck meines Selbts; da sind die Übergänge fließend, was von was angetrieben sein mag.



Porzellan und Couture sind stetig in Entwicklung, Design und Formensprache pulsieren - sie sind lebendig. Und ebenso ist die Ausstellung Porcelain Couture im Museum Schloss Fürtsenberg: vivide, expressiv, sanguin! Die Räume, die einen scheinbar magisch weiterziehen, atmen schwelgerischen Ausdruck, Freude an Form, Farbe und Exklusivität. Hier dürfen Hände erfurchtsvoll die Haptik von Gewebe und Material erkunden, die Hingabe, die in diesen Handarbeiten steckt in den eigenen spüren. Wenn Stoff und Porzellan sich zur Kunstform erheben entsteht diese Magie, die weltweit Sammler beider Kunstformen in den Bann zieht.

Hinter einer Naht werden Hände sichtbar, die mit Ehrfurcht vor Schnitt und Material Stich für Stich setzen, wie im Rhytmus zu ihrer ganz eigenen Melodie. Feinste Pinselstriche erzählen von Augen, die tief versinken in ein Bild, das in ihrem Geist entsteht und dem die Hände hingebungsvoll Pinselstrich für Pinselstrich folgen bis das Weiß der Vision gewichen ist.

Porzellan und Couture sind keine Ware. Sie sind Ausdruck menschlichen Strebens und Passion jenseits vom Notwendigen.

Die Similarität nicht nur in Farbe und Form, sondern auch in Struktur, ist zuweilen wahrlich verblüffend. Die Grenzen zwischen formbarem und formgebendem Material scheinen zu verschwimmen.


Tableware to please - Peter Kempe ist nicht nur in der Mode ein bekanntes Gesicht, beriet Häuser wie Chanel, entwarf Tweety quasi neu als Merchandising Produkt de Luxe für Warner Brothers, zeichnete mit Kuball & Kempe für zahlreiche Details in einem der ambiotioniertesten städtischen Projekte, der Elbphilharmonie verantwortlich, sondern entwarf auch schon selbst für das Haus Fürstenberg Porzellan. Der Tausendsassa des ikonischen Designs lebt und arbeitet mit seinem Partner Thomas Kuball in Südfrankreich und reiste extra mehr als eine Woche vor Ausstellungseröffnung an, um die Aufbauten gemeisam mit Dr. Christian Lechelt persönlich vorzunehmen. Kein Wunder, dass die Passion und Heiterkeit der beiden hier in jedem Raum schwingen.

Das Foto zeigt eine Doppelbelichtung der Fotografin Katherina Wagner von Peter Kempe mit seinem Lieblingsstück der Ausstellung. Den zweiten "kleinen Kempe" versteht, wer den Blog von Kuball & Kempe kennt.


Porcelain Couture ist eine Ausstellung, die die Seele mit Schönheit füttert und ihr Lächeln noch lange auf den Gesichtern der Besucher verweilen lässt.



Verspielte Elemente, wie die Tischgesellschaft der Couturiers und Fashionistas lassen den Betrachter fasziniert entdecken, schmunzeln, berühren und berührt werden.

Hier entdeckt man neben Mademoiselle Chanel, Anna Wintour oder Karl Lagerfeld noch 6 weitere Grandmaitres . Großartig inszeniert ist der Dinnertisch mit den aufwändigen Porzellanen und persönlichen Details im Kontrast zum bunten Plastikbesteck, das dem Tisch sein Augenzwinkern schenkt.


Museale Ödnis, die bereits zahlreiche Schülergenerationen quälte war gestern. Dem Museum Schloss Fürtsenberg ist unter Leitung von Dr. Christian Lechelt eine fulminante Revolution in der Präsentation von Kunst und Geschichte gelungen. Die vibrierende Energie der Porcelain Couture Ausstellung zeigt deutlich wie durch eine hohe Emotionalität das Interesse an Inhalt ganz von selbst entsteht.


Wer sich diese außergewöhnliche Ausstellung selbst ansehen möchte, hat dazu noch bis zum 04.November 2018 Gelegenheit.


Museum Schloss Fürstenberg

Meinbrexner St. 2

37699 Fürstenberg

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag sowie Feiertage 10.00- 17.00 Uhr


im angeschlossenen Café finden sich köstliche Kuchen- und Kaffeespezialitäten und der nebanliegende Werksverkauf lässt auch das Herz jeder Fashionista und jedes Interiorpassionates höher schlagen.


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